Thüringer Allgemeine | Dossier | Rot-Weiss Erfurt - 30 Jahre UEFA-Cup

32 30 JAHRE UEFA-CUP RWE Reporter-Legende Rolf Töpperwien (70), der die Europapokal-Heimspiele gegen den FC Groningen und Ajax Amsterdam live für das ZDF kommentierte. Im ersten Moment fiel ihm die Kinnlade runter. Erfurt gegen Groningen klang nicht gerade wie großer internationaler Fußball. Und die Erinnerungen an die DDR-Aufenthalte taten ihr Übriges: „Das waren für mich die schlimmsten Dienstreisen; die ganzen Auflagen, die Gängelei, die Spitzel, die man uns an die Seite stellte – und die wir auch noch bezahlen mussten. Ein Graus“, sagt Rolf Töpperwien. Entsprechend verhalten war seine Freude, als ihm das ZDF vor der Europacup-Saison 1991/92 den Livekommentar aus dem Steigerwaldstadion übertrug. Heute spricht er von einer „Handbremse im Herzen“, die er damals verspürte. Das änderte sich während der 90Hinspiel-Minuten schlagartig. In Groningen angereist, um aktuelle Informationen über den Club und die Akteure aus der Thüringer Landeshauptstadt zu sammeln, beeindruckte ihn der leidenschaftliche Auftritt des Außenseiters mächtig. „Was der Disztl gehalten hat, war unglaublich. Und wie die Mannschaft die frühe Führung verteidigt hat, fand ich klasse“, erinnert sich die ReporterLegende an den 1:0-Sieg. Vor dem Spiel sei ihm Groningen emotional näher gewesen – auch durch die geringe Distanz zu Bremen, wo er Bundesliga-Stammgast war. „Danach aber“, betont er, „schlug mein Herz für Erfurt.“ Ein Gefühl, das sich bei seiner Ankunft am Vortag des Rückspiels nochmals verstärkte: „Dieser 1. Oktober 1991 war ohnehin besonders. Zum Nach 23 Jahren: Bei der Neuauflage des Spiels gegen Groningen anlässlich des Abschieds vom Steigerwaldstadion FOTO: IMAGO MITTEN INS HERZ Rolf Töpperwien begeisterte mit emotionalen TV-Reportagen nicht nur die Rot-Weiß-Fans 15

RkJQdWJsaXNoZXIy MjExNDA4