Thüringer Allgemeine | Dossier | Rot-Weiss Erfurt - 30 Jahre UEFA-Cup

6 30 JAHRE UEFA-CUP RWE DER GEKLAUTE ELFMETER Das 0:0 gegen Dresden sorgt für viel Ärger bei Rot-Weiß und einem Lehrling namens Linke Thomas Linke (51), ein Garant für das 0:0 am 13. April 1991 gegen Meister Dynamo Dresden. Na klar! „Das war doch der Wagenhaus“, sagt Thomas Linke. „Der hat den Ball fast gefangen. Ein glasklarer Elfer.“ Auch 30 Jahre später hat er die Schlüsselszene aus dem Heimspiel gegen Dresden noch vor Augen. In dem chancenarmen Duell am 13. April 1991 war der FC Rot-Weiß dem Siegtor deutlich näher als der amtierende DDR-Meister. Als der Dynamo-Verteidiger den Ball nach 76 Spielminuten auf der Torlinie mit der Hand aufhielt, rechneten die 9000 Zuschauer im Steigerwaldstadion fest mit einem Strafstoßpfiff. Doch zum Entsetzen aller Erfurter blieb die Pfeife von FifaSchiedsrichter Siegfried Kirschen stumm. „Ein Unding“, findet Linke noch immer. So ärgerlich dies an jenem Samstagnachmittag auch war; die ganze Tragweite des „geklauten“ Elfmeters sollte sich erst nach dieser richtungsweisenden Saison erschließen. Hätte die Rot-Weißen nämlich damals 1:0 gewonnen, hätten sie in der Endabrechnung Dresden überflügelt und wären als Tabellenzweiter sogar in der 1. Bundesliga gelandet. Wer weiß, wie sich der krisengeschüttelte Verein unter diesen Voraussetzungen entwickelt hätte? Thomas Linke schaffte 1992 den Sprung ins Oberhaus. Zunächst bei Schalke 04 und ab 1998 beim FC Bayern München avancierte der Junge aus Sömmerda zum erfolgreichsten Fußballer, den Thüringen je hervorgebracht hat. Seine Titelsammlung könnte kaum beeindruckender sein: Champions-League-Gewinner und Weltpokalsieger mit den Bayern 2001, Uefa-Cup-Sieger mit Schalke 1997, jeweils fünfmal deutscher Meister und Pokalsieger sowie Vizeweltmeister Beginn einer großen Karriere: Der spätere Nationalspieler Thomas Linke glänzte bereits mit 21.. FOTO: SASCHA FROMM 02

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